Schon in seiner ersten Amtszeit hatte Donald Trump 2018 das Atomabkommen mit dem Iran gekündigt. Der Atomdeal – ein Lieblingsprojekt seines Vorgängers Barack Obama – war nach jahrelangen Verhandlungen 2015 unterschrieben worden. Auf ARTE kann man nun die hervorragende französisch-schweizerische Mini-Serie »The Deal« sehen, die die letzten Verhandlungstage zum Thema hat. Die sechs Episoden führen – wie Jan Freitag in seiner Kritik in der SZ schreibt – »von den stillen Wassern diplomatischer Gepflogenheiten ins tosende Meer eines geopolitischen Spionagethrillers«. Besser kann man es nicht beschreiben, was den Machern der Serie gelungen ist. Um die Kleinteiligkeit und Langweile solcher Verhandlungen in ein packendes Drama zu verwandeln, braucht es neben einer detaillierten Recherche den Mut, sich in den Drehbüchern und der Inszenierung von der Realität zu entfernen, um ihr erst dadurch näherzukommen. Autor und Regisseur Jean-Stéphane Bron hat sich hauptsächlich mit den widersprüchlichen Charakteren der Unterhändler und ihren konträren Motivationen beschäftigt.
Jan Freitag nennt in der SZ unsere deutsch-französische Serie »Parlament« in einem Atemzug mit »The Deal«. Das freut mich ebenso wie das Wiedersehen mit dem Schauspieler Arash Marandi, der 2020 in einem von mir produzierten Niedersachsen-Tatort eine Episodenrolle gespielt hat und dessen Vita inzwischen von diversen SOKOs bis zur Netflix-Serie »Tehran« reicht. In »The Deal« spielt er einen iranischen Atomphysiker, der für die Teilnahme an den Verhandlungen aus dem Gefängnis geholt und nach Genf gebracht wird, wo er seine Ex-Freundin trifft, die als Unterhändlerin der Schweiz versucht, die Verhandlungen zu einem Ergebnis zu bringen.
Unbedingt anschauen – lehrreich, unterhaltsam und von verblüffender Aktualität.